In Arbeit: Stark & Strom

Aus dem Prolog von "Stark & Strom":

... Drei Jahre später die Begegnung in Echt. London, Kensington. Es ist ihre hohe Zeit, sie trägt ihre Funde vor, die Versammlung der Royal Geographical Society quillt vor Erhabenheit über, er aber ist nur Zaungast in der hintersten Reihe, ein neugieriger Reporter in zu lockerer Kleidung. Sie wechseln kaum mehr als ein Dutzend Worte. Am Ende desselben Jahres die Einladung zur Hochzeit auf dem Landsitz, bedauerlicherweise nicht die ihre, und der Reporter tut sich schwer mit der seidenen Gesellschaft. Sie berühren sich nicht, und doch beginnt hier etwas – Handfestes. Das tödlich ausgeht. Tödlich für ihn.
Nach der Flugreise zu den Salzrevolten in Indien bleiben ihm noch zehn Jahre, bis ihn ein jähes Ende überfällt. Er stirbt nicht an der Kriegsfront, sondern auf dem rostigen Schotter einer Eisenbahnlinie in der Nähe von London. Clapham Junction ist ein Knotenpunkt, an dem sich etliche Linien schneiden.
Sie aber wird weiterleben, wird erfahren werden, aber unwissend bleiben – oder nicht wissen wollen –, was die Verstrickung ihrer Lebenswege angeht. Wird uralt werden und schließlich die Griffigkeit ihres scharfen Verstandes einbüßen, wird felsenfest an ihrer Überzeugung festhalten, sie habe dem Mittleren Osten zu eigenen Formen der Demokratie verholfen, wird verloren sein in ihrem Glauben an sich selbst, ihre Einmaligkeit, ihr nie ersterbender Wille, Gültiges zu erschaffen, als sie hundertjährig in ihrem zauberhaften Garten ihren letzten Atemzug tut.

Die erste Fassung des Romans, Ende März 2023 fertiggestellt, ist zurzeit in Prüfung bei ausgewählten Lesenden.