Neuer Roman Stark & Strom erschienen am 20. Februar 2024


War es wirklich ein Unfall? Am 7. Mai 1940 kommt der amerikanische Kriegskorrespondent Webb «Strom» Miller zu Tode. Er stürzt in einem Londoner Vorort aus einem Zugabteil auf den Schotter. Niemand will etwas gesehen haben. Jahre später sind sich die Angehörigen nur in einem sicher: Es war kein Unfall.

Freya Stark, Reiseschriftstellerin, hat sich mit Beharrlichkeit und unermüdlicher Abenteuerlust bis in elitäre Schichten der britischen Gesellschaft hochgearbeitet. Ihre Reisen allein durch das Hinterland von Syrien, Persien und Jemen machen sie zum Gesprächsthema der Salons.

Die Lebenswege des Kriegsreporters Strom und der Reiseschriftstellerin Stark überschneiden sich drei Mal. Es ist der «Ampersand» &, eine mysteriöse Persönlichkeit, der die beiden miteinander verbindet.

Dieser historisch-epische Thriller verwebt die Schicksale der Drei zu einer packenden Erzählung.


Zitat aus dem ersten Kapitel, Überflug:

... Drei Jahre später die Begegnung in Echt. London, Kensington, November 1938. Es ist ihre hohe Zeit, sie trägt ihre Funde vor, die Versammlung der Royal Geographical Society quillt vor Erhabenheit über, er aber ist nur Zaungast in der hintersten Reihe, ein neugieriger Reporter in zu lockerer Kleidung. Werden sie sich kennenlernen? Nein, sie wechseln kaum mehr als ein Dutzend Worte.

Am Ende desselben Jahres die Einladung zur Hochzeit auf dem Landsitz, bedauerlicherweise nicht die ihre, und der Reporter tut sich schwer mit der seidenen Gesellschaft. Die beiden, Frau Stark und der erschöpfte Strom, berühren sich nicht, und doch beginnt hier etwas – Handfestes. Das tödlich ausgeht. Tödlich für ihn.

Nach der Flugreise zu den Revolten in Indien bleiben ihm noch zehn Jahre, bis ihn ein jähes Ende überfällt. Er stirbt nicht an der Kriegsfront, sondern auf dem rostbefleckten Schotter einer Eisenbahnlinie in der Nähe von London. Clapham Junction ist ein Knotenpunkt, an dem sich etliche Linien schneiden.  

Sie aber wird weiterleben, wird Erfahrungen sammeln, aber unwissend bleiben – oder nicht wissen wollen –, was die Verstrickung ihrer Lebenswege angeht. Wird uralt werden und schließlich die Griffigkeit ihres scharfen Verstandes einbüßen, wird felsenfest an ihrer Überzeugung festhalten, sie habe dem Mittleren Osten zu eigenen Formen der Demokratie verholfen, wird sich verlieren in ihrem Glauben an sich selbst und ihre Einmaligkeit, in ihrem nie ersterbenden Willen, Gültiges zu erschaffen, bis sie, hundertjährig, in ihrem zauberhaften Garten ihren letzten Atemzug tut.