Treck durchs Engadin

Am Dienstag folgt die Flachetappe von Zuoz nach Pontresina und Morteratsch, auch wieder einiges über 20 km, und mein Fuss beginnt zu streiken. Als ob er sich gegen Staub und Hitze sträubte, bläst er sich auf, macht sich wichtig, schwillt an. Die Sehnenscheide links ist überfordert, sie will nicht mehr.
Nun gut, die erste Hälfte bis Samedan hatte schon einiges an Aussichten (bis zur Margna oberhalb Sils) und Pausen (in La Punt mit zögerlichem Kaffeeausschank) zu bieten. Ein Thema im ungleich zusammengesetzten Säumerzug ist immer wieder die Reihenfolge, in der man sich Leckereien bedienen kann. Die Säumer:innen können nicht einfach den Rucksack abwerfen und sich ans Buffet stellen. Zuerst müssen die Pferde und Esel angebunden werden (an einer Anlage mit gespanntem Seil, von den drei Helfern vorgängig eingerichtet), getränkt und gehätschelt werden. Wenn, wie im sympathischen Pontresina, Bier abgezapft wird, sollten wir normal Sterblichen den Tierbegleiter:innen den Vortritt lassen.
Die Energie, das Tanzbein zu schwingen, haben dann allerdings nach langem Marsch nur zwei wackere Wanderinnen, das Getänzel des Haflingers im Video ist eher der Ungeduld des Tieres zu verdanken, das sich in die Säumerkolonne eingliedern will.

Link zum Video Tanzbeine: https://youtu.be/jJ5QGayEI3c