Der erste Wandertag führt über das Schlappiner Joch

Bildlegende: Die Tranksame quillt aus dem Berg. Das Maultier muss nur saufen wollen.

Der Name des Joches hat gemäss einem Autor seinen Ursprung in dem rätoromanischen Wort „stloppus", was soviel wie „,Schlag auf den Hintern" bedeute. Die Säumerwanderung, die uns von Gargellen im Montafon über diesen Pass ins Prättigau führt, dürfte denn auch historisch bedeutet haben, dass man die "Pferde durch Schlagen anfeuerte, eine bestimmte steile Strecke zu bewältigen". Unsere Tiere werden aber wohl gehalten, gut gefüttert und immer wieder getränkt, so dass sie die Steigung brav bewältigen.
In der Tat legten sie heute morgen auf dem weniger steilen Anmarsch ein Tempo vor, das uns Wandernde fast schon ausser Atem kommen liess. Die anspruchsvolleren Partien, die von schmalen und steinigen Wegverhältnissen geprägt sind, ging dann aber alles im Gleichschritt. Die Haltepunkte auf dem Joch und im Walserweiler Schlappin sind dann geprägt von schönen Empfängen, mit Alphornbläsern und einem Fahnenschwinger, der allerdings öfters mit dem Schönwetterwind kämpfen muss.
In Klosters Platz ist grosser Bahnhof. Wir, bzw. die Tiere mit ihren Führern, zelebrieren einen Einzug, der als Festakt für das 800-Jahr-Jubiläum der Gemeinde funktioniert, mit wohltuend kurzen Reden und vielen Danksagungen. Auf dem Weg vom Joch bis ins Dorf ist unser Zug mächtig gewachsen, es sind weitere Pferde und Esel dazugekommen und auch viele menschliche Feiernde. Das Wetter war und bleibt strahlend. Die Jochüberquerung war zwar ein wenig anstrengend, aber äusserst lohnend und kurzweilig.
Link zu einem kurzen Video über den Passanstieg: https://youtu.be/O9Wxeb23e5I