Anstrengung in fantastischer Landschaft

Das Schweigen des Bloggers ist nicht dem wortlosen Staunen über die herrliche Landschaft zwischen Klosters und Zuoz geschuldet, sondern der Erschöpfung nach anstrengenden Wanderungen. Der Tross mit bisweilen 16 Tieren legt wie immer ein gesundes Morgentempo vor - gesund für die Pferde, Muli und Esel - der Hund legt den ganzen Weg sowieso mindestens drei Mal zurück. Für den morgenmüden Menschen geht es manchmal zu rasant auf den Pfad.
Das Wetterglück macht, dass wir den Treck unter strahlendem Himmel geniessen dürfen, dieweil die Wiederholungstäter unter den Säumerinnen und Säumern von vergangenen Martyrien in Regen, Schnee und Sturm raunen.
Die Wanderung führt uns von Klosters über den Wolfgangpass (vorbei an röhrenden Töffs und am goldenen Ei) nach Davos, und von dort in einer sich immer mehr ausdehnenden Nachmittagsplackerei bis zuhinterst in das Dischmatal, wo auf der Alp ein Aperobuffett wartet. Wir werden mit dem Bus zurückgekarrt ins Davoser Hotel und am Morgen wieder hinauf, da die Unterkunft nur für die Säumer:innen Platz bietet. Die Tragtiere nächtigen draussen und mampfen Heu.
Der Aufstieg auf den Scalettapass ist dann auf gut befestigtem Weg gar nicht mehr so anstrengend, 600 Höhenmeter erledigen sich in der Morgenkühle leicht. Der Pass hat sich inzwischen zum Übergang der (e-) Mountainbiker gemausert. Die Herren und Damen müssen sich manchmal ein bisschen gedulden, an der Kolonne kommt man nicht leicht vorbei, es sei denn man riskiere Kopf und Kragen mit einem Balanceakt am Rand des Abgrundes (wie einmal beobachtet).
In Susauna, das zu S-chanf gehört, und in Zuoz gab es dann schöne Willkommenstrünke, gerahmt von kernigen Ansprachen der jeweiligen Gemeindepräsidenten. Man fühlt sich schon ganz besonders und versucht, die Müdigkeit etwas zu verbergen. 

Link zum Videoclip: Abstieg vom Scaletta https://youtu.be/sOQwjiU1Uv4